Beim FC Haag zu Gast
FC Vaduz-GKS Belchatow

Vaduz verliert letzten Test

Gestern Abend hat der FC Vaduz in Haag seinen letzten Test vor dem Saisonstart absolviert. Gegen das polnische Team GKS Belchatow setzte es eine deutliche 2:5-Niederlage ab. Getestet wurde der venezolanische Nationalspieler Mea Vitali.

Von Andreas Reich

Fussball. – Bereits vor einigen Wochen hat der FC Vaduz angekündigt, dass zwei südamerikanische Nationalspieler zum Test im «Ländle» erwartet werden. Gestern ist nun zumindest einer von ihnen eingetroffen. Es handelt sich dabei um Miguel Angel Mea Vitali. Er hat bereits über 70 Länderspiele für die Nationalmannschaft von Venezuela absolviert. In der abgelaufenen Saison spielte er bei Union Atletico Maracaibo in seiner Heimat. Obwohl er gemäss dem Vaduzer Sportchef Werner Gerber erst gestern in Liechtenstein angekommen ist, wurde er von Trainer Heinz Hermann im Spiel gegen GKS Belchatow während der ersten Halbzeit eingesetzt.


Guter Vaduzer Beginn
Vaduz zeigte sich in der Startphase in Haag gegenüber dem Testspiel vom letzten Samstag in Sevelen stark verbessert. Der Super-League-Aufsteiger versuchte den polnischen Erstdivisionär mit schnellem Spiel unter Druck zu setzen. Echte Torchancen konnten sich die Liechtensteiner dabei aber nicht erspielen.


Das Chancenplus war viel mehr bei den Polen zu finden. Diese wurden immer wieder mit Kontern gefährlich. Ein solcher führte dann in der 10. Minute auch zur Führung für Belchatow. Carlos Costly konnte einen Abstimmungsfehler in der Vaduzer Innenverteidigung ausnutzen und zur Führung einschiessen. Vaduz liess sich aber dadurch nicht beirren und versuchte das Spiel zu machen. Die Tore von Gaspar und Bruno Sutter in der 25. und 29. Minute zur 2:1-Führung waren der verdiente Lohn für die Vaduzer Bemühungen. Doch auch Belchatow wusste zu reagieren. Der mit einem enormen Torjägerinstinkt ausgestattete Stürmer Costly konnte die Polen mit zwei Toren noch vor der Pause wieder in Führung bringen.

Der im defensiven Mittelfeld eingesetzte Testspieler Mea Vitali zeigte eine unauffällige, aber vor allem defensiv solide Leistung. Eine Verpflichtung ist laut Sportchef Gerber «durchaus möglich».


Nach der Pause schien Vaduz dann wieder in den aus früheren Testspielen bekannten Trott zurückzufallen. Das Spiel wurde mit Fortdauer der zweiten Hälfte völlig aus der Hand gegeben und Belchatow dominierte mehr und mehr. Die Tore durch Jarzebowski und Ujek zum 2:5-Endstand waren die, aus Vaduzer Sicht, bittere Konsequenz daraus.

«Könnte optimaler sein»
GKS Belchatow kann durchaus mit einer durchschnittlichen Super-League-Mannschaft verglichen werden. Vor allem die zweite Hälfte hat den Vaduzern definitiv Grenzen aufgezeigt. Wenn nicht eine markante Leistungssteigerung eintritt, werden es die Liechtensteiner in der höchsten Spielklasse schwer haben. An diesem Eindruck können auch die guten Ansätze zu Spielbeginn nichts ändern. Werner Gerber sagt zum Stand kurz vor Saisonstart: «Die Situation könnte optimaler sein.» Er sei aber dennoch von der Qualität der unter Vertrag stehenden Spieler überzeugt. Er verspricht aber weitere «zwei bis drei Testspieler» für nächste Woche.
Viel Zeit bleibt den Vaduzern nicht mehr. Bereits am Donnerstag empfängt man im Uefa-Cup Zrinjski Mostar. Am Sonntag darauf erfolgt dann der Meisterschaftsstart gegen Luzern.


Telegramm
FC Vaduz – GKS Belchatow
MKM-Arena, Haag. – 300 Zuschauer. SR Cassiani.
Tore: 10. Costly 0:1. 25. Gaspar 1:1. 29. Sutter 2:1. 40. Costly 2:2. 42. Costly 2:3. 68. Jarzebowski 2:4. 72. Ujek 2:5.
FC Vaduz: Sommer; Reinmann, Iten, Dzombic, Cerrone; Fischer (46. Grossklaus), Mea Vitali (46. Polverino), Sutter, Bellon (46. Bevaqua); Willian, Gaspar.
GKS Belchatow: Kozik; Herrera, Magdon (46. Stolarczyk), Pietrasiak, Popek; Jarzebowski (80. Gol), Rachwal, Gargula, Wrobel; Ujek, Costly (46. Dziedciz)
Bemerkungen: Verwarnungen: 55. Polverino (Foul). 49. Penaltytor von Gaspar aberkannt.